Berliner Schnitzel - Tradition mit Biss
Das Berliner Schnitzel, auch bekannt als „Falsches Kotelett“, ist ein fast vergessenes Gericht mit langer Geschichte – und einem ganz besonderen Hauptdarsteller: Kuheuter. Was einst als günstiger Ersatz für Schnitzelfleisch galt, entdeckt heute eine neue Generation für sich.
Ein Schnitzel - aber ganz anders
Während klassische Schnitzel meist aus der Keule oder dem Rücken von Schwein oder Kalb stammen, geht das Berliner Schnitzel einen anderen
Weg:
Hier wird Kuheuter verwendet – ein Teil, der in der modernen Küche kaum noch eine Rolle spielt, aber früher als nahrhaft, günstig und vielseitig
galt.
So wird das Berliner Schnitzel zubereitet
Die Zubereitung ist etwas aufwendiger, aber lohnt sich:
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Wässern: Der Kuheuter wird mehrere Stunden in kaltem Wasser gewässert.
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Garen: Danach wird er in Gemüsebrühe weichgekocht.
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Vorbereitung: Nach dem Abkühlen wird das Euter gehäutet und in schnitzelgroße Scheiben geschnitten.
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Panieren & Braten: Wie beim Wiener Schnitzel werden die Scheiben gewürzt, in Mehl, Ei und Paniermehl gewendet und anschließend in Schweine- oder Butterschmalz goldbraun gebraten.
Typische Beilagen
Traditionell wird das Berliner Schnitzel mit Senf- oder Meerrettichsauce serviert. Dazu passen:
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Bratkartoffeln
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Kartoffelsalat
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Salzkartoffeln
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Kartoffelbrei
Vom Arme-Leute-Essen zur kulinarischen Wiederentdeckung
In der Nachkriegszeit galt das Berliner Schnitzel als günstiger Fleischersatz – vor allem in Regionen wie Mecklenburg oder der
Oberlausitz war es weit verbreitet. Heute ist es nur noch selten auf Speisekarten zu finden – aber nicht vergessen:
In Berlin gibt es noch einige Gaststätten mit „Alt-Berliner Küche“, die dieses traditionsreiche Gericht servieren.
Nose-to-Tail: Nachhaltigkeit mit Geschmack
Dank der Nose-to-Tail-Bewegung, die alle Teile eines Tieres wertschätzt, erlebt das Berliner Schnitzel aktuell ein Comeback. Immer mehr Menschen interessieren sich für vergessene Gerichte und entdecken den besonderen Geschmack des Kuheuters – zart, mild und überraschend fein.
Unser Tipp
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Sprechen Sie uns in der Metzgerei an – wir beraten Sie gern zu Zubereitung, Herkunft und Verfügbarkeit dieses besonderen Traditionsgerichts.